Toxikologische Untersuchung und Bewertung von Neu- und Ersatzstoffen

Projektlaufzeit: fortlaufend

Projektkürzel: IPA-134 Neu- und Ersatzstoffe

Deskriptoren: Arbeitsbedingte Erkrankungen, Gefahrstoffe

Anlass / Ziel:

Teil der Informationsermittlung zur Gefährdungsbeurteilung nach § 7 Abs. 1 GefStoffV ist die Untersuchung von Substitutionsmöglichkeiten, d.h. die Überprüfung inwiefern ein Ersatz gefährlicher durch weniger gefährliche Arbeitsstoffe möglich ist. Für eine Vielzahl dieser Neu- bzw. Ersatzstoffe ist die Toxizität jedoch unbekannt bzw. wissenschaftlich aufgrund nur wenig vorhandener Daten strittig. Zugleich kann die Exposition gegenüber ein und demselben Substitutionsprodukt an unterschiedlichen Arbeitsplätzen bzw. bei unterschiedlichen Arbeitstätigkeiten erheblich schwanken. Als Basis für die Gefährdungs- und Risikobeurteilung werden dementsprechend neue, teils komplizierte und teure aber vor allem qualitätsgesicherte Beurteilungsverfahren benötigt, mit denen sowohl die Exposition als auch die Wirkung dieser Arbeitsstoffe zuverlässig beurteilt werden können. Vorrangiges Ziel ist die Untersuchung der Exposition und die Identifizierung der am Arbeitsplatz vorherrschenden Aufnahmewege von Neu- und Ersatzstoffen sowie deren Wirkung auf die Gesundheit von Beschäftigten.. Unter anderem gewährleistet dies die im Rahmen der Gefahrstoffverordnung geforderte Gefährdungs- und Risikobeurteilung von Substitutionsprodukten am Arbeitsplatz und damit die Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern beim Umgang mit diesen Gefahrstoffen.

Umsetzung:

Im Rahmen des Projektes werden vorhandene wissenschaftliche Expertisen am IPA im Bereich des Expositions- und Effektmonitorings gebündelt und spezifisch zur Gefährdungs- und Risikoanalyse von Neu- und Ersatzstoffen angewandt. Schwerpunkte bilden u.a. die Entwicklung qualitätsgesicherter Verfahren zur Expositionsüberwachung als Instrument der Primärprävention als auch die Entwicklung moderner experimenteller Verfahren zur Untersuchung biologischer Effekte von Substitutionsprodukten. Im Vordergrund steht die Expositions- und Wirkungsermittlung beim Beschäftigten bzw. Versicherten. Die Untersuchungen werden durch experimentelle Studien begleitet, da zu einer Vielzahl von Substitutionsprodukten das notwendige toxikologische Basiswissen zur deren Einstufung, Gefährdungs- und Risikobeurteilung fehlt. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Ersatzstoffen für kanzerogene, mutagene und reproduktionstoxische Gefahrstoffen mit (strukturähnlichen) Arbeitsstoffen, die entsprechend ihrer Anwendungs- und Produkteigenschaften als Ersatzstoff herangezogen werden.